ASP – was wäre wenn?

Graubünden hat in der Region Moesa den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen simuliert, um die Krisenpläne zu testen. Die Übung fand vom 31. März bis 4. April 2025 unter Leitung des Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit sowie des Amts für Militär und Zivilschutz statt.

Afrikanische Schweinepest: Im Kanton Graubünden wurde der Ernstfall geübt. Bild: zVg

Quelle: Kanton Graubünden

Der Kanton Graubünden hat mit einem fiktiven regionalen Tierseuchenausbruch die Krisenszenarien auf ihre Tauglichkeit überprüft. Dazu hat das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) zusammen mit dem Amt für Militär und Zivilschutz (AMZ) vom 31. März bis 4. April 2025 in der Region Moesa einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest beim Wildschwein simuliert.

Ziel der Seuchenübung in Grono war es gemäss Medienmitteilung, die materiellen und personellen Ressourcen zu überprüfen, die besonderen logistischen Herausforderung in einer peripheren Lage zu bewältigen, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern zu üben sowie mögliche Schäden durch korrektes Handeln zu minimieren.

Ziel der Übung war es, die materiellen und personellen Ressourcen zu überprüfen. Bild: zVg

Die Seuchenübung war erfolgreich und alle Beteiligten waren ihren Aufgaben gewachsen. Das Zusammenspiel zwischen Behörden, Zivilschutz, Hundestaffeln, Drohnenpiloten, freiwilligen privaten Partnern und der Entsorgungsfirma erfolgte schnell und effizient. Die aus der Übung gewonnenen Erkenntnisse sind sehr wertvoll und wichtig für zukünftige Einsätze, teilt der Kanton mit.

Zudem konnte dank der Übung für das Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) sensibilisiert werden – und zwar in der Region, die im Kanton Graubünden vermutlich zuerst von einem derartigen Seuchenausbruch betroffen wäre, schreiben die Verantwortlichen.

Konsequenzen eines Ausbruchs

Die Afrikanische Schweinepest ist eine virale Infektionskrankheit, die Wildschweine und Hausschweine betrifft und für den Menschen ungefährlich ist. 95 Prozent der erkrankten Tiere sterben innerhalb weniger Tage. Das Virus kann durch direkten Kontakt mit einem erkrankten Tier, durch Kontakt mit virushaltigem Schweinefleisch (z.B. Salamireste, die nach einem Picknick in den Wald geworfen werden) oder mit kontaminierten Gegenständen (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge, usw.) übertragen werden. Eine weitere Infektionsquelle bei Wildschweinen ist der Kontakt gesunder Individuen mit Kadavern oder Sekreten infizierter Wildschweine (Kot, Urin, Blut, usw.).

Die ASP ist eine virale Infektionskrankheit, die Wildschweine und Hausschweine betrifft. Bild: zVg

Ein Ausbruch dieser Krankheit hat sowohl tierschutzrelevante (die Tiere sterben unter schwerem Leiden) als auch wirtschaftliche Konsequenzen. In betroffenen Gebieten gelten Exportverbote für Schweinefleisch, Jagdverbote sowie Einschränkungen für Waldzugang und Landwirtschaft.

Reaktionszeit und Routine als Schlüssel zum Erfolg

Je schneller eine hochansteckende Tierseuche erkannt wird, desto gezielter können Massnahmen getroffen werden, um eine Ausbreitung zu minimieren oder sogar zu verhindern. Dabei spielt die Beobachtung von Privatpersonen und das richtige Verhalten der Partnerorganisationen im Ernstfall eine entscheidende Rolle, teilt der Kanton mit. Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) und das Amt für Militär und Zivilschutz (AMZ) führen deshalb Übungen durch, um für den Notfall gewappnet zu sein.

Das Zusammenspiel zwischen Behörden, Zivilschutz, Hundestaffeln, Drohnenpiloten, freiwilligen privaten Partnern und der Entsorgungsfirma erfolgte schnell und effizient. Bild: zVg

Zusammenarbeit als Pfeiler der Tierseuchenbekämpfung

Die Amtstierärztinnen und -tierärzte des ALT sind für die Abklärung hochansteckender Tierseuchen ausgebildet und mit dem nötigen Material ausgerüstet. Sie untersuchen die Tiere, entnehmen Laborproben für die Bestätigung der Diagnose. Sind Nutztiere betroffen, klären sie Tierbewegungen ab und ordnen Sperrmassnahmen für die betroffene Tierhaltung an.

Die ABC-Spezialisten Seuchenwehr der kantonalen Zivilschutzorganisationen Graubünden und Glarus setzen die Massnahmen vor Ort um, überwachen diese und unterstützen das ALT bei jedem Element der Bekämpfung innerhalb des gesperrten Gebiets. Der Einsatz der ABC-Spezialisten Seuchenwehr ist physisch und psychisch sehr belastend.

4.4.25

weitere spannende Artikel

Erster Nachweis eines Goldschakals im Kanton Luzern
Subventionen für Freiburger Wälder
Proben von Hermelin und Mauswiesel gesucht