Jagdbetriebsvorschriften bewähren sich

Im Kanton Graubünden zeigen die Bestandeserhebungen 2025: Die Hirsch- sowie Rehbestände sind zurückgegangen. Dafür wurden so viele Feldhasen wie noch nie gezählt. Die Jagd trage wesentlich zur Umsetzung der Strategie «Lebensraum Wald-Wild 2021» bei.

Der Kanton Graubünden veröffentlicht die Jagdbetriebsvorschriften 2025. Symbolbild: Nathalie Homberger

Quelle: Kanton Graubünden

Die Schätzung der Frühlingsbestände 2025 zeigt, dass die Jagd im Kanton Graubünden ihren Auftrag im vergangenen Jahr zur Reduktion des Hirschbestands erfüllt hat. Dies schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung. Mit 13 585 Hirschen wird der kantonale Bestand um 640 Tiere tiefer eingeschätzt als im Vorjahr. «Die intensive Bejagung der letzten Jahre führte nun auch in den aus Wald-Wild-Sicht problematischen Gebieten des Rheintals, Prättigaus, Schanfiggs und Domleschgs zu einer Reduktion der Hirschbestände», sagt Adrian Arquint, Co-Amtsleiter des Amts für Jagd und Fischerei. In den Rehtestgebieten wurden in diesem Frühling 923 Tiere gezählt, gut 100 Rehe weniger als noch im Vorjahr. Zudem werden die Rehe auch auf den Hirschtaxationen mitgezählt. Dabei wurden in diesem Jahr 3302 Rehe erfasst (2024: 3488). Wie hoch die regionalen Rehbestände tatsächlich sind, zeige sich gemäss Verantwortliche erst anhand der Rehbockstrecke der Hochjagd.

In mehreren Regionen ist die angestrebte Reduktion erreicht

In der Strategie «Lebensraum Wald-Wild 2021» wurde die Reduktion der Schalenwildbestände als wichtige Massnahme zur Verbesserung der kantonalen Wald-Wild-Situation definiert, heisst es weiter im Schreiben. Die Jägerinnen und Jäger leisteten einen grossen Einsatz und reduzierten den Hirschbestand im Vergleich zum Jahr 2020 um 17 Prozent (2705 Hirsche). «In 19 der 21 Hirschregionen entspricht die Entwicklung des Hirschbestands der Zielsetzung der Strategie Lebensraum Wald-Wild 2021», sagt Adrian Arquint. Auf der diesjährigen Jagd können gemäss kantonalen Abschussplan 4835 Hirsche erlegt werden (2024: 4964 Hirsche), dies bei einem Anteil von 2638 weiblichen Tieren (2024: 2867). Die Bejagung von Gämsen und Rehen erfolgt in den meisten Regionen im Rahmen der Vorjahre. Einzig in der oberen Surselva wird die Bejagung der Gämsgeissen oberhalb der Waldgrenze aufgrund des nach wie vor tiefen Gämsbestands stärker eingeschränkt, schreiben die Verantwortlichen weiter. Zur nachhaltigen Verjüngung der Wälder sei es in vielen Regionen sehr wichtig, dass die Jägerinnen und Jäger auch Rehgeissen und Gämsen im Wald intensiv bejagen.

Hohe Niederwildzählungen

Die Niederwildbestände werden in Graubünden durch ein intensives jährliches Monitoring überwacht, erklären die Verantwortlichen weiter. Die ersten Ergebnisse der Bestandserhebungen würden zeigen, dass heuer sowohl die Hasen wie auch die Birkhühner in vielen Gebieten stabile oder erneut leicht steigende Bestände aufweisen. Auf den Hirschzählungen konnten 1242 Feldhasen mitgezählt werden, was die Höchste je erreichte Zahl sei. Die Jagdbetriebsvorschriften der vergangenen Jahre haben sich gemäss Medienmitteilung für eine nachhaltige Bejagung dieser Arten bewährt und werden entsprechend weitergeführt. Die Jägerinnen und Jäger sind sich gemäss Schreiben ihrer Verantwortung bei der Ausübung dieser Jagd bewusst und setzen sich mit der Hege aktiv für diese und viele andere Tier- und Pflanzenarten ein.

Jagdtermine 2025

Hochjagd 2025
01.09.2025 bis und mit 07.09.2025
16.09.2025 bis und mit 30.09.2025
Der eidgenössische Buss- und Bettag ist am 21.09.2025

Niederjagd 2025
01.10.2025 bis 30.11.2025

Passjagd 2025
01.11.2025 bis 28.02.2026

Steinwildjagd 2025
05.10.2025 bis 07.11.2025 (20 Tage pro Jäger:in)
Die Austragungstage finden innerhalb des angegebenen Zeitraums statt. In einigen Kolonien erfolgt eine gestaffelte Zulassung bzw. die Jagd wird für mehrere Tage unterbrochen.

Sonderjagd auf Hirsch und Reh 2025
Je nach Region, in der Zeit vom 1.11.2025 bis und mit 20.12.2025 (jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag, pro Gebiet max. zehn halbe Tage).

03.07.2025

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