Wolfssichtungen: Regierungsrat nimmt Stellung

Die Sichtungen von Wölfen im Wägital und angrenzenden Siedlungsgebieten haben für Gesprächsstoff gesorgt. Eine Kleine Anfrage im Schwyzer Kantonsrat forderte nun Antworten vom Regierungsrat. Dieser hat in seiner Stellungnahme die Lage eingeordnet – und klargestellt, was derzeit bekannt ist.

Eine kleine Anfrage im Kanton Schwyz befasst sich mit vermeintlich vermehrten Einsätzen von Wildhütern wegen Wölfen. Symbolbild: pexels.com

Text: Nathalie Homberger

Die Wolfsthematik bleibt aktuell: Am 14. April 2025 reichte der Schwyzer Kantonsrat Cornel Züger gemeinsam mit drei Mitunterzeichnenden eine Kleine Anfrage zum Thema «Vermehrte Einsätze von Wildhütern wegen Wölfen im Gebiet Wägital?» ein. Auslöser war unter anderem eine Medienmitteilung des kantonalen Umweltdepartements vom März, welche zwei gemeinsam auf einer Fotofalle festgehaltene Wölfe im Raum Vorderthal dokumentierte – mit Verdacht auf Paar- oder gar Rudelbildung.

In der Antwort des Regierungsrats wird die Sorge in der Bevölkerung ernst genommen. Gleichwohl relativiert der Kanton einige Wahrnehmungen:

Keine generelle Zunahme von Wildhüter-Einsätzen

Laut Umweltdepartement ist die Präsenz der Wildhut im Gelände nicht grundsätzlich erhöht. Vielmehr sind Wildhüter im Rahmen regulärer Aufgaben wie Wildunfallaufnahme, Rotwildtaxation oder nächtlicher Bestandserhebungen ohnehin, beispielsweise im Februar und März, regelmässig unterwegs – auch bei Dunkelheit. Dies könne punktuell den Eindruck erwecken, es handle sich um verstärkte Patrouillen im Zusammenhang mit den Wölfen.

Monitoring läuft – aber bisher keine Rudelbildung nachgewiesen

Die installierten Fotofallen seien aktiv und würden Hinweise liefern, heisst es weiter. Derzeit gebe es jedoch keine gesicherten Belege für eine Paar- oder Rudelbildung im Kanton Schwyz. Sollte sich ein solches Verhalten bestätigen, werde die Öffentlichkeit laut Regierungsrat zeitnah informiert. Ein Ärgernis bleibt derweil: wiederholte Diebstähle und Beschädigungen von Fotofallen beeinträchtigen das Monitoring erheblich. Solche Vorfälle würden konsequent zur Anzeige gebracht.

Besorgnis über Wilderei – aber keine konkreten Hinweise im Kanton

Ein weiteres Thema der Anfrage war die Sorge, dass Wölfe Opfer illegaler Abschüsse werden könnten. Der Kanton verweist in seiner Antwort auf einen aktuellen Fall aus dem Berner Oberland, wo eine trächtige Wölfin am 23. April 2025 erschossen wurde – offenbar illegal. Zwar gebe es keine Hinweise auf Wilderei im Kanton Schwyz, ausschliessen könne man solche Vorkommnisse jedoch nicht.

Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen

Der Regierungsrat ruft abschliessend die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Nachweise von Grossraubtieren sollten direkt an die Wildhut oder Polizei gemeldet werden. Jede Meldung werde sorgfältig geprüft und – bei Bestätigung – auf offiziellen Kanälen, wie etwa der GIS-Karte des Kantons, kommuniziert. Auch das Herdenschutz-SMS wurde in den vergangenen Wochen vorsorglich mehrfach aktiviert – selbst in Fällen, in denen sich später herausstellte, dass keine Nutztiere betroffen waren.

Fazit: Die Situation im Kanton Schwyz ist derzeit unter Kontrolle. Die Behörden setzen auf Monitoring, Kommunikation und Prävention – und appellieren an einen sachlichen Umgang mit dem Thema.

30.04.2025

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