Revierjagd Solothurn: Sitz! Platz! Bleib!
Über 50 Jagdhunderassen durften am Nordwestschweizer Jagdhundetag durch angehende Jägerinnen und Jäger bestaunt werden.

Das einfach definierte Ziel des Nordwestschweizer Jagdhundetages ist es, den angehenden Jägerinnen und Jägern aus den Kantonen Aargau, Baselland und Solothurn die in der Schweiz verwendeten Jagdhunderassen in natura zu präsentieren. Was sich einfach anhört, ist in Tat und Wahrheit eine grössere Organisationsaufgabe. Denn anwesend waren rund 100 Lehrgängerinnen und Lehrgänger, dazu kamen über 50 Hundeführerinnen und Hundeführer, die zum Teil aufwendig gesucht werden mussten, sowie 15 Helferinnen und Helfer. Dazu kamen noch die geladenen Gäste und viele Besucher. Der Schiessstand in Zuchwil bei Solothurn bot dazu den geeigneten Raum. Leiter dieses Anlasses war Holger Weishäupl, Delegierter für Jagdhundewesen, von RevierJagd Solothurn.
Vorstellung der Hunde
Der erste Teil des Anlasses gehörte der Vorstellung der vielen Hunderassen. Dazu wurden vier Gruppen gebildet. Beim Posten eins wurden Bracken, Lauf- und Niederlaufhunde durch Peter Zenklusen vorgestellt. Das Referat beim Posten zwei, den Dachs-/Erd- und Stöberhunden, übernahm Holger Weishäupl. Bei den Vorstehhunden (Posten drei) referierte René Kaiser. Regula Weissmüller war die Vortragende beim Posten vier bei den Apportier- und Schweisshunden. Alle Referenten und die Referentin brillierten mit ihrem grossen Wissen und beantworteten unzählige Fragen.
Viele Jagdhunderassen sind in Jagdkreisen sehr bekannt und man sieht sie auch öfter an Jagdanlässen, wie zum Beispiel der Deutsche Wachtelhund oder etwa ein Englisch Springer Spaniel. Daneben wurden aber auch für die Schweiz etwas «exotische» Jagdhunde wie der Grand Basset Griff on Vendéen oder ein Braque du Bourbonnais gezeigt. Den Jagdlehrlin-gen erklärte Referent René Kaiser: «Zu eurem Glück müsst ihr die französischen Jagdhunde an der Prüfung nicht auch noch kennen. Denn in unserem Nachbarland gibt es fast unzählige Rassen!»
Das Wertvolle an dem Anlass ist aber, dass die angehenden Jägerinnen und Jäger sich einen Überblick über die einzelnen Rassen machen können. Es ist einfach eindrücklich, die vielen Hunde von Nahem zu sehen, sie anfassen zu dürfen und zu vergleichen. Für den zukünftig Jagenden ist es auch in Hinblick auf die Jagdprüfung gewinnbringend zu sehen, wenn zum Beispiel ein Deutsch Draht-, Kurz-, und Langhaar nebeneinanderstehen. Oder beim Deutschen Wachtel-hund konnte man die Farbschläge Braun, Rehbraun und Schimmel bestaunen. Sehr gerne suchten die angehenden Jägerinnen und Jäger mit den Hundeführerinnen und Hundeführern das Gespräch, um so noch mehr Details über den Vierbeiner zu erfahren.
Praktische Arbeiten
Beim praktischen Teil durften dann die Jagdhunde bei der Arbeit beobachtet werden. Pascal und Faina Utz, Regula Weissmüller und Peter Zenklusen zeigten mit ihren Hunden folgende Vorführungen: ASP-Arbeit, Haarwildschleppe, Arbeit mit Erdhund, Verlorensuche, Ap-portieren mit Einweisen. Viel Beachtung fand die Vorführung mit der «Rollstuhlsau». Dazu braucht man den Unterbau eines Rollstuhls, der mit einem fern-gesteuerten Elektromotor ausgestattet und mit einer frischen Sauschwarte mit Haupt überzogen ist. So kann man den Hund gefahrlos an das Thema Schwarzwild heranführen. Der Hund soll dabei lernen, die «Sau» zu verbellen, zu stellen und zu verfolgen, sich aber weder selbstgefährdend noch ängstlich verhalten. Um den Unterschied zu demonstrieren, wurden unerfahrene und erfahrene Hunde eingesetzt. Alle Vorführungen gelangen optimal und die Hundeführerinnen und Hundeführer mit ihren Vierbeinern konnten viel Applaus einheimsen.
Der Leiter der Veranstaltung, Holger Weishäupl, war letzten Endes mit dem Anlass sehr zufrieden: «Es freut mich, dass so viele Jagdlehrgängerinnen und Jagdlehrgänger aus den Kantonen Aargau, Basellandschaft und Solothurn sowie zahlreiche Besucher aus der Region den Nordwestschweizer Jagdhundetag in Zuchwil besucht haben. Es zeigt, dass ein grosses Interesse am Jagdhundewesen besteht. Mit derartigen Veranstaltungen können wir zudem Öff entlichkeitsarbeit machen und Nichtjägern die Jagd näherbringen. Ich danke allen Helfern sowie Hundeführerinnen und Hundeführern, die zum Gelingen des Jagdhundetages beigetragen haben.»
Übrigens: Sitz, Platz, Bleib, waren die am häufigsten ausgeführten Kommandos an die Vierbeiner bei diesem Anlass.
Bildbericht: Roland Büttiker
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